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Atypischer (idiopathischer) Gesichtsschmerz

Hinter dem rätselhaften 'atypischen idiopathischen Gesichtsschmerz' steckt viel mehr als nur ein diffuses Entzündungsgefühl im Gesicht.
© Fotowerk - Fotolia.com
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Erste Symptome
Bei Schmerzen im Gesicht, die sich wie eine Entzündung anfühlen, denken wir in den allermeisten Fällen an Zahnschmerzen, besonders, wenn diese schwer zuzuordnen sind, aber am ehesten im Oberkiefer verspürt werden. Was für manche Patienten aber am Ende einer Reihe von Zahn- oder gar Kieferoperationen und überhaupt einer langen 'Patientenkarriere' bleibt, ist nach wie vor ein diffuser Schmerz, der sie schliesslich zum Neurologen führt. Aufgrund mancher Charakteristika der Schmerzen sowie bestimmter Untersuchungen kann dieser dann unter Umständen die Diagnose 'atypischer Gesichtsschmerz' stellen. Das Traurige dabei ist, dass zahlreiche operative Eingriffe in Mund und Kiefern umso eher zu dieser Erkrankung führen und die Behandlung noch erschweren.

Besondere Merkmale
Charakteristische Zeichen sind ein diffuser, brennender, bohrender oder pulsierender Schmerz, der schwer zu lokalisieren ist. Meistens ist er einseitig zu spüren. Er tritt kontinuierlich auf, nur ganz selten anfallsartig. Vor allem der Bereich um Oberkiefer, Wange, Nase, Augen, Stirn und Schläfe ist betroffen. Im Verlauf der Erkrankung kann der Schmerz auch die Seite wechseln, auf beiden Seiten zu spüren sein oder auch in den Nacken ausstrahlen.

Dauer des Schmerzes
Er kann auch mehr als sechs Monate anhalten und von heftigen Episoden gezeichnet sein. Der Schmerz tritt meist täglich auf, wobei die Intensität wechselt, und kann den ganzen Tag anhalten, ohne von schmerzfreien Phasen unterbrochen zu sein. Dafür ist er nachts zumeist nicht zu spüren. Auf eine Schmerzepisode können manchmal Monate ohne Schmerzen folgen, oder es kann überhaupt keine schmerzfreie Phase einsetzen. In solchen Fällen zeigt sich effektiv ein chronischer Gesichtsschmerz.

Auswirkung auf die Lebensqualität
Auch eine Überempfindlichkeit auf Berührungen wird beobachtet. Obwohl die Betroffenen den Schmerz als sehr stark einstufen, gibt es unterschiedliche Aussagen über die Beeinträchtigung der Lebensqualität des Alltags. Für manche geht der Schmerz ohne grosse Auswirkungen auf die Anforderungen des Alltags oder die sozialen Kontakte einher. Bei anderen - wohl auch aufgrund einer depressiven, reizbaren Verstimmung - kommt es zu Hoffnungslosigkeit, Zurückgezogenheit und einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität.

Keine eindeutige Schmerzursache
Beim atypischen Gesichtsschmerz handelt es sich um einen idiopathischen Gesichtsschmerz, d.h., die Ursache dafür ist nicht genau bekannt. Daher wird er auch manchmal als 'anhaltender idiopathischer Gesichtsschmerz' bezeichnet. Das macht die Diagnose und auch die Behandlung so schwierig: es kann keine eindeutige Schmerzursache gefunden werden.

Unterschied zur Trigeminusneuralgie
Seit den 20er Jahren wird diese Form der Erkrankung aber deutlich von der Trigeminusneuralgie (siehe dort) abgegrenzt, da diese zum Teil völlig andere Behandlungsformen erfordert. Die Unterschiede zeigen sich besonders in den Symptomen. Im Unterschied zur Trigeminusneuralgie äussern sich die Schmerzen beim atypischen Gesichtsschmerz nicht anfallsartig, es gibt keine klaren Auslösefaktoren und es handelt sich um einen länger anhaltenden Schmerz.

Ausschlussdiagnose
Er trägt somit nicht die Charakteristika einer Neuralgie, bei der ein Nerv betroffen ist, auch liegt ihm keine andere Erkrankung zugrunde. Durch eine Untersuchung des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs sowie der Kiefer und der Zähne müssen aber andere Erkrankungen und Möglichkeiten ausgeschlossen werden, weshalb man bei der Diagnose 'atypischer Gesichtsschmerz' auch von einer Ausschlussdiagnose spricht.
Frauen sind häufiger betroffen
Wie auch die Trigeminusneuralgie ist der atypische Gesichtsschmerz eine Erkrankung, die mehr Frauen als Männer betrifft - meist im mittleren Alter zwischen 30 und 60 Jahren - und unter Umständen mit Depressionen einhergeht. Bei einer Untersuchung sind keine organischen Ursachen sichtbar. Das lässt die Forschung auch über die Ursache rätseln.

Mögliche Auslösefaktoren
Manchmal kann der Schmerz als Folge eines operativen Eingriffs im Gesichtsbereich wie auch bei den Zähnen nachgewiesen werden, durch den Zusammenhang mit Depressionen werden auch psychische Ursachen vermutet. Psychosomatische Ursachen, d.h. der Schmerz als eine Äusserung des seelischen Empfindens bzw. seelischer Krankheiten oder Störungen werden ebenfalls diskutiert.

Limitierte Behandlungsmöglichkeiten
Wohl auch aus diesen Gründen werden chirurgische Eingriffe bei atypischem Gesichtsschmerz nicht angewandt, da diese die Schmerzen höchstens verschlimmern und gegen die unbekannte Ursache kaum etwas ausrichten können. Auch von medikamentösen Schmerzmitteln wird abgeraten, da diese oft wirkungslos sind und als Nebenwirkung auch noch Kopfschmerzen verursachen können. Wirksam sind ähnliche krampflösende Medikamente wie Antikonvulsiva, die auch bei der Trigeminusneuralgie eingesetzt werden.

Umgang mit Schmerz lernen
Verhaltenstherapeutische Strategien finden ebenfalls - durchaus erfolgreich - Anwendung, durch die Strategien für den Umgang mit dem Schmerz vermittelt und ein Abbau der Ängste versucht werden. Auch niedrig dosierte Antidepressiva, Muskelentspannungsübungen und ein Stressbewältigungstraining werden empfohlen.

Möglichkeiten der Schmerzlinderung
Da der Schmerz nicht völlig ausgeschaltet, sondern maximal gelindert werden kann, ist es ratsam, auf verschiedene nichtmedikamentöse Behandlungsformen zu setzen und zu beobachten, auf welche der Betroffene besser reagiert. Wichtig ist es, auch im Hinblick auf den seelischen Zustand des Betroffenen, den Schmerz möglichst zu reduzieren, da sich sonst ein Teufelskreis aus Angst, Stress, Schmerz, Angst, Stress und wieder Schmerz entwickeln kann.

TENS-Therapie
Bei der nichtmedikamentösen Behandlung kann neben Wärme- und Kälteanwendungen, einer speziellen Schmerzakupunktur und Psychotherapie auch Elektrotherapie erfolgreich angewandt werden. Dabei hat sich TENS, die Transkutane Elektrische Nervenstimulation bewährt. Ihre Wirkung ist ähnlich der Akupunktur, doch gibt es einige deutliche Unterschiede.

Wie wirkt TENS?
Wie der Name schon vermuten lässt werden bestimmte Nerven des Körpers über die Haut (transkutan) elektrisch stimuliert. Die Hautelektroden werden dabei mittels Gel oder Selbstklebefolie auf der Haut fixiert. Somit wird die Haut nicht wie bei der Akupunktur durchstochen. Das Prinzip beruht auf der Reizstromtherapie, bei der sanfte Stromimpulse, die auf der Haut nur ein leichtes Kribbeln verursachen, bestimmte periphere Nerven reizen und eine Art 'Gegenirritation' bewirken, die die Schmerzinformation überdeckt.

Natürliche und bewährte Therapieform
Die Intensität und auch Frequenz der Impulse kann dabei gesteuert werden. Auch wird durch die TENS die Schmerzübermittlung ans Gehirn blockiert und die Ausschüttung körpereigener schmerzhemmender Substanzen wie Endorphine angeregt. Die TENS ist eine Behandlungsform aus dem Bereich der Naturheilkunde, sie ist wissenschaftlich anerkannt und hat sich seit rund 20 Jahren bewährt. Zu den Vorteilen zählen die nebenwirkungsarme, einfache Anwendung, zu der es das kleine TENS-Gerät zur Steuerung der Stromimpulse sowie dazu passende Elektroden braucht.

Praktische TENS-Geräte mit wenig Zubehör
Alles ist klein und handlich und kann leicht transportiert werden. Da die TENS auf mehrmaligen Anwendungen basiert und wirkt, ist es auch von Vorteil, dass die Betroffenen sie nach einer Einweisung durch den Arzt von selbst zuhause durchführen können. Die Elektroden werden dabei im Verlauf der Nerven, die das betroffene Gebiet versorgen oder an Akupunkturpunkten aufgelegt. Für das Gesicht empfehlen sich vor allem die kleineren Elektroden bzw. Pads. Über die genaue Positionierung der Elektroden informieren der Arzt und auch das Handbuch.

Publiziert am 17.09. von Thomas Toernell
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