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Epilepsie

Wie sensibel das Zusammenwirken unseres Gehirns mit unseren Nerven ist, zeigt sich besonders deutlich, wenn eine Störung auftritt. Normalerweise wirken die Milliarden von Nervenzellen in unserem Gehirn mit ihren chemischen und elektrischen Signalen perfekt zusammen. Schon eine geringe Fehlfunktion des Gehirns kann aber ausreichen, um eine Menge an Nervenzellen gleichzeitig zur Ausschüttung von abnormen Reizen oder Signalen zu bewegen. Diese führen zu einer Krankheit, die nicht nur Menschen betrifft und damit älter ist als die Geschichte der Menschheit: Epilepsie.
© shootingankauf - Fotolia.com
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'Krampfleiden'
Umgangssprachlich wird auch die Bezeichnung Krampfleiden verwendet. Das verweist bereits auf ein Kennzeichen dieser neurologischen Erkrankung: heftige Krämpfe mit Zuckungen. Ein epileptischer Anfall kann sich auch durch Schaumbildung vor dem Mund und heftiges Atmen äussern. Der Betroffene ist nicht ansprechbar und reagiert auch nach dem epileptischen Anfall, der normalerweise einige Minuten dauert, nur verzögert, desorientiert und müde.

Weitere Besonderheiten
Das ist aber nur eine Erscheinungsform eines Anfalls. Es kann auch sein, dass von Aussenstehenden nur ein starrer Blick, das Zucken der Augenlider oder kleinere Zuckungen in den Fingerspitzen beobachtet werden. In der Medizin werden mehr als 30 verschiedene Formen von Epilepsie unterschieden. Auch ist ein epileptischer Anfall nicht mit Epilepsie gleichzusetzen.

Unterschied: Epilepsie und epileptischer Anfall
Ein epileptischer Anfall kann unter Umständen nur ein einziges Mal im Leben eines Menschen auftreten und eine Folge von Sauerstoffmangel, Alkohol, Drogen oder einer Kopfverletzung sein. Erst wenn die Anfälle mindestens zwei Mal im Jahr wiederkehren, wird die Bezeichnung Epilepsie verwendet. Das bedeutet dann für den Betroffenen, dass das Gehirn grundsätzlich jederzeit einen epileptischen Anfall hervorrufen kann.

Ursache ungeklärt
So bekannt und auch alt die Krankheit ist, so wenig ist es bis jetzt gelungen, bei den vielen Formen von Epilepsie und verschiedenen Krankheitsbildern die Ursache zu ergründen. Es lässt sich aber in etwa beschreiben, was während einem epileptischen Anfall im Körper vorgeht: Es kommt zu gleichzeitigen ungewöhnlichen elektrischen Entladungen von Nervenzellen. Diese Entladungen betreffen einzelne Bereiche des Gehirns, oder das ganze Gehirn.

Fokale und generalisierte Anfälle
Je nachdem wird auch in fokale Anfälle oder generalisierte Anfälle unterschieden. Bei einem fokalen Anfall sind bestimmte Gehirnbereiche betroffen. Im EEG zeigen sich die Entladungen auch nur in bestimmten Regionen des Gehirns. Die Symptome machen sich zumeist ebenfalls nur in einer Körperregion bemerkbar. Je nach Schwere des Anfalls ist der Betroffene bei vollem Bewusstsein oder es treten Bewusstseinsstörungen auf. Ein einfacher fokaler Anfall kann sich durch Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Schmerzen in einer bestimmten Körperregion bemerkbar machen.

Fliessender Ãœbergang
Ein fokaler Anfall kann aber auch in einen generalisierten Anfall übergehen. Bei letzterem ist das ganze Gehirn betroffen und die Krämpfe erfassen den gesamten Körper. Die Symptome können dennoch ganz unterschiedlich sein und reichen von Absencen, d.h. Aussetzern bzw. sekundenlangen Bewusstseinsstörungen, über Sturzanfälle bis hin zu tiefer Bewusstlosigkeit. Es kann zu Streckkrämpfen und Zuckungen des ganzen Körpers, Zungenbiss und unkontrolliertem Harn- oder Stuhlabgang kommen. Der Anfall kann aber auch ganz ohne Muskelkrämpfe oder -zuckungen ablaufen.

Unterschiedliche Dauer
Die Anfälle dauern in etwa wenige Sekunden oder Minuten. Wenn sie länger als fünf Minuten anhalten, spricht man von einem 'Status epilepticus', der lebensbedrohlich sein kann. Dass die Anfälle oft schon nach Sekunden oder wenigen Minuten vorüber sind, nimmt ihnen nicht den Schrecken. Neben der Plötzlichkeit und Heftigkeit, mit der die Anfälle sowohl den Betroffenen als auch Angehörige und Mitmenschen überrumpeln, besteht auch eine grosse Verletzungsgefahr und bei Anfällen in rascher Folge aufeinander auch die Möglichkeit einer Gehirnschädigung.

Vorkehrungen sind wichtig
Nicht selten kann ein Anfall - je nach Situation und Umgebung (Stürze, Verletzungsgefahr, Verkehrsunfall, Ertrinken...) auch einen tödlichen Ausgang nehmen. Durch entsprechende Vorkehrungsmassnahmen, eine rasche und angebrachte Reaktion der Mitmenschen und eine gute und dauerhafte Therapie ist Epilepsie aber in den Griff zu bekommen und in bestimmten Fällen sogar völlig heilbar.

Drei Hauptgruppen
Zur besseren Übersicht werden Epilepsieerkrankungen in drei Hauptgruppen eingeteilt: idiopathische Epilepsie, symptomatische Epilepsie und kryptogene Epilepsie. Bei der ersten Form ist die Ursache unklar, es gibt keine weiteren Anzeichen einer neurologischen Erkrankung, in vielen dieser Fälle spielt eine erbliche Veranlagung eine Rolle.

Grösste Gruppe
Die Gruppe der symptomatischen Epilepsieformen ist die grösste und häufigste Gruppe. Hier ist die Epilepsie eine Folge der Erkrankung des Zentralen Nervensystems, also des Gehirns und Rückenmarks. Diese kann zum Beispiel aufgrund einer Hirnschädigung bei der Geburt, einer Hirnverletzung, eines Schlaganfalls oder eines Hirntumors auftreten.

Vererbung ist möglich
Bei der kryptogenen Epilepsie ist die Ursache ebenfalls unklar, aber es gibt Anzeichen für einen Auslöser im Gehirn. Die Neigung zu epileptischen Anfällen kann vererbt sein, aber in bestimmten Fällen, wie eben der symptomatischen Epilepsie spielen andere Faktoren eine Rolle.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung richtet sich je nach Form von Epilepsie. Bei symptomatischer Epilepsie wird versucht, die Ursache zu behandeln, wie zum Beispiel bei einer Hirnhautentzündung oder Stoffwechselerkrankung. Bei einer idiopathischen Erkrankung bildet meist nur eine medikamentöse Langzeitbehandlung mit Antiepileptika eine Möglichkeit, die Anfälle zu unterdrücken.

Gezielte Therapie
Da es so viele verschiedene Erscheinungsformen gibt, muss die Therapie besonders gezielt erwogen und zusammengestellt werden. Die Behandlungsformen reichen von Hilfestellung und gegebenenfalls Arzneimitteln (Tröpfchen) bei akuten Anfällen über eine langfristige medikamentöse Behandlung zur Vorbeugung von Anfällen bis hin zu chirurgischen Eingriffen, wenn die Medikamente keine Wirkung zeigen. Auch eine elektrische Stimulation des Vagusnervs hat sich bewährt. Dabei wird die Erregung ans Gehirn weitergeleitet und die Anfallshäufigkeit gesenkt.

Therapie mit TENS
Diese Therapie kann regelmässig oder bei Vorahnung eines Anfalls angewandt werden. Ebenfalls aus dem Bereich der Behandlung mit elektrischen Reizen stammt die folgende Therapiemöglichkeit: TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation). Sie ermöglicht eine Schmerzreduzierung und Muskelentspannung und kann dabei eine medikamentöse Behandlung zwar nicht ersetzen, aber in Kombination damit deren Einsatz reduzieren.

Elektrische Impulse an die Nerven
TENS ist eine Therapieform aus dem Bereich der Naturheilkunde und nebenwirkungsarm. Sie wirkt ähnlich der Akupunktur, ohne dass dabei die Haut durchstochen wird. Die elektrischen Impulse werden mittels Elektroden, die mit einem Gel oder Selbstklebefolie auf der Haut fixiert werden, durch die Haut an die Nerven geleitet. Die Schmerzreduktion entsteht durch eine Blockade der Weiterleitung der Schmerzinformation ans Gehirn. Auch wird die Ausschüttung körpereigener schmerzhemmender Substanzen angeregt.

Mit ärztlicher Anleitung
Die einfache Anwendung erfolgt schmerzfrei, es wird nur eine Art Kribbeln gespürt. Auf Anweisung durch den Arzt und eine Einführung in die Handhabung des kleinen Gerätes zur Impulssteuerung und zum Auflegen der Elektroden kann die Behandlung vom Betroffenen selbst je nach Bedarf in den eigenen vier Wänden durchgeführt werden. Das Verfahren hat sich seit 20 Jahren bewährt und ist wissenschaftlich anerkannt.

Publiziert am 17.09. von Thomas Toernell
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