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Gürtelrose (Herpes zoster)

Hinter dem anschaulichen Namen Gürtelrose verbirgt sich ein Virus, mit dem die meisten Menschen bereits in der Kindheit Kontakt haben. Es handelt sich um das Varizella-Zoster-Virus, das nach der ersten Infektion zu Windpocken führt. Mit dem Abheilen der Krankheit ist das Virus aber nicht ausgeschaltet, sondern verbleibt im Körper. Es setzt sich als 'schlummerndes' Virus an den Nerven fest und kann dort unter Umständen für immer unbemerkt bleiben. Falls dem aber nicht so ist, und ein unbekannter Auslöser das Virus 'aufweckt', kommt es zu einer zweiten Erkrankung, die anders als die Windpocken verläuft und Gürtelrose genannt wird.
© DOC RABE Media - Fotolia.com
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Altersunabhängige Erkrankung
Gürtelrose ist also eine Infektionskrankheit und kann Menschen in jedem Alter treffen. Besonders ältere Menschen können davon betroffen sein, aber auch Menschen, deren Immunsystem durch eine HIV-Infektion, eine Tumorerkrankung, Chemotherapie, eine schwere Grippe oder Stress geschwächt ist.

Auslöser: ein Virus
Das Varizella-Zoster-Virus, das die Gürtelrose verursacht, gehört zur Familie der Herpesviren. Die Erstinfektion mit diesem Virus zeigt sich durch die Windpocken-Krankheit, die sich im Unterschied zur Gürtelrose über den ganzen Körper zieht und sehr ansteckend ist. Die Viren gelangen schon durch Tröpfcheninfektion über die Einatmung oder nach einer Kontaktinfektion über die Schleimhäute in Augen, Nase und Mund in den Körper. Nach dieser Erstinfektion ist der Betroffene gegen das Virus immun.

Wenn das Virus wieder aktiv wird
In besonderen Fällen aber, dazu zählen Immunschwäche, Nervenverletzungen oder auch starke Sonnenstrahlung, kann das Virus dann doch wieder ausbrechen und die Gürtelrose-Erkrankung verursachen. Bis es soweit ist, sitzen die Viren an den Nervenknoten des Gehirns oder in den Nervenwurzeln des Rückenmarks, weshalb die Gürtelrose meist von der Wirbelsäule ihren Ausgang nimmt.

Klare Symptome
Die Gürtelrose tritt mit deutlichen Symptomen auf: Anfangs fühlen sich die Betroffenen müde und bemerken eine allgemeine Abgeschlagenheit. Auch Fieber oder eine Magen-Darm-Störung zählen zu den ersten Anzeichen. Nach beginnender Rötung der Haut bilden sich kleine Bläschen darauf, die etwa die Grösse von Stecknadelköpfen haben und mit klarer Flüssigkeit gefüllt sind. Schon bei leichter Berührung der betroffenen Hautstellen kann es zu starken, brennenden Schmerzen kommen. Auch die Lymphknoten können anschwellen.

Charakteristische Bläschen
Nach etwa einer Woche verändert sich die Flüssigkeit in den Bläschen. Diese fangen an zu platzen bzw. auszutrocknen, es bilden sich kleine Wunden, dann eine Art Schorf und eventuell auch Narben. Normalerweise ist die Krankheit dann nach etwa zwei bis drei Wochen ausgeheilt.

Betroffene Körperstellen
Der Name Gürtelrose kommt daher, dass sich die Erkrankung von der Wirbelsäule ausgehend um eine oder beide Körperseiten schlingen kann und 'Wundrosen', d.h. lokal begrenzte Hautausschläge auslöst. Diese finden sich meist am Brustkorb, eventuell auch an Rücken, Armen und Beinen. In manchen Fällen - wenn das Zoster Virus von den Nervenknoten des Gehirns ausgeht - sind auch Gesicht und Augen betroffen, dann handelt es sich um die Form Zoster ophthalmicus. Für die Augen ist die Erkrankung besonders gefährlich und kann bei Geschwüren auf der Hornhaut sogar zu Erblindung führen. Sind das Gesicht und der Mund betroffen, können sich Schluckbeschwerden oder Lähmungserscheinungen bemerkbar machen.

Gürtelrose im Ohr
Weiters gibt es die Form Zoster oticus, die das Ohr betrifft. Dies kann mit Schwerhörigkeit, vorübergehender Störung des Gleichgewichtssinnes oder einseitiger Gesichtslähmung einhergehen und sollte unbedingt behandelt werden, um eine dauerhafte Schädigung des Ohres oder Taubheit zu vermeiden. Zu weiteren schweren Formen von Zoster gehören noch die Erkrankung des gesamten Nervensystems, die lebensbedrohlich ist und sich auf den ganzen Körper auswirkt (Zoster generalisatus) und die Erkrankung des Genitalbereichs (Zoster genitalis).

Auslöser für die Reaktivierung
Warum es zur dieser Reaktivierung des Virus kommen kann, ist nicht geklärt. Auffällig ist, dass oft eine Schwächung des Immunsystems vorliegt. Aber auch familiäre Vorbelastungen und eine Neuinfektion mit dem ursprünglichen Virus werden diskutiert. Zur Vorbeugung gegen Gürtelrose gibt es einen Impfstoff, der konzentrierter ist als der Impfstoff gegen Windpocken. Dieser kann Krankheitsfälle verhindern oder das Auftreten möglicher Komplikationen reduzieren. Es besteht nämlich die Möglichkeit, dass die Krankheit trotz Impfung ausbricht, und sie kann auch ganz ohne Hautausschlag verlaufen.

Unterschiedliche Auswirkungen
Je nach Alter der Betroffenen ist auch die Stärke der Schmerzen unterschiedlich: anders als bei Erwachsenen verläuft die Erkrankung bei Kindern meist mit leichten Schmerzen und kleinen Bläschengruppen. Gürtelrose ist ansteckend, der Virus steckt in den Bläschen. Jemand, der an Herpes zoster erkrankt ist, kann die Viren auf Personen übertragen, die noch nie die Windpocken hatten und demnach noch nicht mit dem Virus infiziert wurden. Im Unterschied zu den Windpocken erfolgt die Übertragung aber nicht über Atemwege und Schleimhäute, sondern über direkten Körperkontakt.
Risiken bei Immunschwäche
Bei besonders immungeschwächten Menschen können Komplikationen auftreten wie die Beeinträchtigung der Gehirnhäute (Zoster-Meningitis), des Gehirns (Zoster-Enzephalitis) oder des Rückenmarks (Zoster-Myelitis). Auch, um diese Komplikationen möglichst zu vermeiden, wird bei Verdacht auf Gürtelrose geraten, möglichst rasch den Arzt aufzusuchen und umgehend eine entsprechende Behandlung zu beginnen.

Bleibende Nervenschmerzen
Bei manchen Gürtelrose-Erkrankungen können die Nervenschmerzen besonders lange anhalten. Dabei überdauern sie sogar nach Abklingen der Krankheit, was in der Fachsprache Post-Zoster-Neuralgie (PZN) oder auch postherpetische Neuralgie (PHN) genannt wird. Die Schmerzen sind dann ähnlich stark wie während des Krankheitsverlaufs oder sogar so stark, dass auch Antidepressiva verabreicht werden. Die Ursache dafür wird in der nicht rechtzeitigen, ungenügenden Behandlung der Gürtelrose oder der nur langsamen Regeneration der Nerven vermutet. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Post-Zoster-Neuralgie zu erkranken, nimmt mit dem Alter zu.

Vielschichtige Behandlung
Bei der Behandlung kommen eine antivirale Medikation zur Verwendung sowie Mixturen und Salben, die auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden können. Vor allem bei schweren Erkrankungen, wenn die Augen oder das Gehirn betroffen sind oder bei Abwehrschwäche durch eine Tumor- oder AIDS-Erkrankung ist auch eine Krankenhauseinweisung für eine entsprechende Behandlung sinnvoll. Es wird in jedem Fall zu Ruhe und Schonung geraten.

Auch Schmerztherapie ist möglich
Je nach Schwere erfolgt auch eine Schmerztherapie mittels Tabletten oder Spritzen. Vor allem bei der Post-Zoster-Neuralgie helfen aber auch weitere schmerzreduzierende, nichtmedikamentöse Behandlungsformen wie Akupunktur, psychotherapeutische Behandlungsformen sowie die Reizstromtherapie, TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation) oder Galvanisation.

Behandlung mit TENS
Bei TENS werden elektrische Impulse durch die Haut an bestimmte Nerven abgegeben. Damit wird die Schmerzinformation blockiert und gleichzeitig die Ausschüttung körpereigener schmerzhemmender Substanzen wie Endorphine angeregt. Das führt zu einem leichten Kribbeln auf der Haut. Wenn kein Hautausschlag mehr vorliegt, können die Elektroden direkt an den betroffenen Stellen aufgelegt und die entsprechenden Nervenstrukturen stimuliert werden. TENS hat sich in der Anwendung seit rund 20 Jahren bewährt und kann vom Betroffenen selbst durchgeführt werden.

Publiziert am 17.09. von Thomas Toernell
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